Pressemitteilung über die Zusammenlegung der Gerätehäuser

17.02.2017 18:30

Wehrführer äußern sich zu einer möglichen Zusammenlegung der beiden Gerätehäuser

Die Führungskräfte der Feuerwehren Mörfelden und Walldorf haben sich bei ihrem jüngsten Treffen dazu entschlossen, Stellung zur aktuellen Diskussion über eine mögliche Zusammenlegung der Standorte der beiden freiwilligen Wehren zu nehmen. Die Stadtverordnetenversammlung hatte den Magistrat im Dezember letzten Jahres beauftragt, u.a. zu prüfen, ob es alternative geeignete Standorte für eine Zusammenlegung der Standorte der Feuerwehren gibt.’

„Wir mischen uns als Wehren nur ungern öffentlich in politische Diskussionen ein, aber dieser Prüfauftrag hat für viel Unruhe in den Einsatzabteilungen gesorgt.“ erklärt Stadtbrandinspektor Jörg Bormann. Insbesondere macht Bormann, der auch Walldorfer Wehrführer ist, deutlich, dass er sich über die einseitige Zielrichtung des Antrages wundere. „Bislang hat uns der Bürgermeister stets den Eindruck vermittelt, dass eine Zusammenlegung der Standorte nicht zur Diskussion stehe.“

Peter Schulmeyer, Wehrführer in Mörfelden, ergänzt: „Dabei haben wir der Politik immer wieder mitgeteilt, dass wir keine Möglichkeit für eine Zusammenlegung der beiden Gerätehäuser sehen, da die gesetzlichen Hilfsfristen in einem solchen Szenario nicht gehalten werden können.“ So schreibe § 3 (2) des Hessischen Brand- und Katastrophenschutzgesetzes (HBKG) vor, dass die Gemeindefeuerwehr so aufzustellen ist, dass ‚sie in der Regel zu jeder Zeit und an jedem Ort ihres Zuständigkeitsbereichs innerhalb von zehn Minuten nach der Alarmierung wirksame Hilfe einleiten kann.’

„Wir haben bei den Fristen mit den bestehenden zwei Gerätehäusern bereits unseren Schaff, aber mit einem gemeinsamen Gerätehaus wäre dies für die ehrenamtlichen Einsatzabteilungen schlicht nicht mehr darstellbar.“ so Schulmeyer. Stadtbrandinspektor Bormann fügt hinzu: „Die Politik muss wissen, dass mit einer Zusammenlegung der Gerätehäuser kein Weg mehr an hauptamtlichen Feuerwehrleuten im Schichtbetrieb vorbeiführt.“

Die Wehrführungen rechnen hier bei 20 hauptamtlichen Feuerwehrleuten mit Kosten von mindestens 2 Millionen Euro pro Jahr. Die beiden Wehrführer machen jedoch deutlich, dass diese Kosten schnell noch weiter steigen können: „Wir gehen momentan von einem zusammenlegungsbedingten Personalverlust in den Einsatzabteilungen von mindestens 20% bis 30% aus.“ Bei Wegfall dieser ehrenamtlichen Kameraden entstehe dann mittelfristig erneuter Bedarf für eventuelle weitere hauptamtliche Kräfte.

Diese erheblichen jährlichen Mehrkosten stünden in keinem Verhältnis zu den Kosten, die eine sukzessive Sanierung beider Gerätehäuser mit sich bringen würde. Auch sehen die beiden Wehrführer nur ein geringes Einsparpotential was die Vorhaltung von Fahrzeugen an einem gemeinsamen Standort angeht: „Wir sind bereits jetzt so aufgestellt, dass sich die Fuhrparke der beiden Wehren in vielerlei Hinsicht ergänzen.“ so Jörg Bormann.

Übel aufgestoßen ist den Führungskräften der Wehren auch, dass sie lediglich aus der Presse über den Antrag erfahren haben. „Die Wehren leisten tausende Stunden ehrenamtlicher Arbeit jedes Jahr. Wir hätten uns daher schon gewünscht, dass die Politik uns über diesen Antrag zumindest vorab informiert hätte.“ so Jörg Bormann.

Abschließend erklären Bormann und Schulmeyer: „Hinter den Wehren in Mörfelden und Walldorf stehen lebendige Vereine, deren Mitglieder viel Zeit und Mühe in die Instandhaltung von Gerätehäusern und Fahrzeugen stecken.“ Die beiden Wehrführer betonen: „Eine Lösung der Gerätehäuserfrage kann daher nur gemeinsam mit den Wehren gefunden werden, dazu braucht es aber einen echten Dialog zwischen Politik und Feuerwehr mit einem Plan wie und bis wann die Maßnahmen umgesetzt werden können.